Wettbewerb EFH-Siedlung, Darmstadt

Bei dieser erfolgreichen Wettbewerbsteilnahme haben wir für ein Baugrundstück am südöstlichen Rand der Stadt Darmstadt einen Vorschlag für kostengünstiges,  familienfreundliches und energieeffizentes Wohnen gemacht.

Daten

Bautyp Reihenhäuser + Doppelhaushälften
Maßnahme 8 Reihenhäuser und 2 Doppelhaushälften in kostengünstiger und ökologischer Bauweise
Auftraggeber Bauverein AG
Nutzfläche/Wohnfläche ca. 145m² je Reihenhaus
Wettbewerb 05/2008
Energiestandard KfW-60 / KfW-40

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Bilder

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    Lageplan

Beschreibung

 Familienfreundliches Wohnen, preiswert und CO2-neutral
1. Preis eines eingeladenen Wettbewerbs

Lage:
Darmstadt-Eberstadt, Am Wolfhartweg

Planungszeitraum: 05/2008

Das Gebäudekonzept: flexibler Grundtyp

Die Häuser wurden aus einem Grundtyp entwickelt, der weitgehend an die individuellen Bedürfnisse der Bewohner angepasst werden kann. Unterschiedliche Raumaufteinungen ermöglichen vielseitige Wohnformen. Die Gliederung der Aussenbereiche erfolgt durch die notwendigen Elemente zur Unterbringung von Fahrrädern, Spielzeug, Gartengeräten und Mülltonnen. Variable Elemente wie Holzlamellenwände, Rankgitter mit Bepflanzungen und Hecken erzeugen dabei Flächen von hohem Aufenthaltswert für die einzelnen Bewohner.

Identität / Gemeinschaft

Die städtebauliche Planung der Hausgruppen mit ca. 20 Wohneinheiten bietet die Möglichkeit zur Schaffung einer eigenen Gruppenidentität. Dies soll durch die Aufwertung des Platzbereiches erfolgen. Durch die Pflanzung eines gemeinsamen Baumes am Platz soll eine Gemeinschaftlichkeit symbolisch begründet werden. Hier soll mit dem Prinzenapfel eine alte traditionelle Apfelsorte gepflanzt werden, wodurch ein weiterer Verweis auf den besonderen Charakter des Ortes in den Streuobstwiesen gegeben wird.

Konzept

Das leicht nach Südwesten abfallende Gelände ermöglicht mit seinem lichten Obstbaumbestand weite Ausblicke über die Rheinebene. Die Anordnung der Erdgeschossebene fügt sich durch den Höhenversatz zwischen Eingangsebene / Küche und Wohnbereich harmonisch in die Topografie ein. Auf beiden Seiten erhalten die Aufenthaltsebenen einen direkten, niveaugleichen Zugang zu den Außenflächen. Durch den Höhenversatz entsteht eine sinnvolle Teilunterkellerung, die ausreichend Staufläche bietet. Durch die größere Raumhöhe im Wohnbereich wird der freie Ausblick auch von der oberen Ebene (Küche/Essen) erhalten. Die Anordnung von Oberlichtfenstern und Lufträumen führt zu einer optimalen Belichtung der ansonsten eher dunklen Mittelzone und damit zu einer deutlichen Aufwertung großer Teilflächen der Aufenthaltszone. Die Ausstattung der Häuser mit einer Wärmepumpe und Erdsonden führt zu einer von Öl und Gas unabhängigen Energieversorgung. Der zum Betrieb der Wärmepumpe erforderliche Strom kann auf der vergrößerten, nach Süden orientierten Pultdachfläche erzeugt werden.

Private Gärten

Auf der Gartenseite werden die Terrassen durch halb-transparente Holzlamellenwände abgeschirmt, die sich mit zunehmender Entfernung von den Häusern immer weiter auflösen. Diese Elemente sollen, durch Rankbepflanzung unterstützt, besonders in den Sommermonaten individuell gestaltete Abschirmung bieten. Durch am südlichen Ende der Grundstücke quer gestellte Elemente für Fahrräder etc. und eine intensivere Bepflanzung in Kombination mit dem Element "Gartenschrank" werden hier individuelle Grünflächen geschaffen, die trotz der Dichte ein hohes Maß an privater Nutzung ermöglichen.

Innere Gebäudestruktur

Die innere Organisation der Häusert folgt dem Prinzip einer möglichst hohen Flexibilität bei hoher Wohnqualität. So werden die Häuser in klassischer Massivbauweise erstellt. Die tragenden Aussenwände sorgen dabei für eine gute Wärmesspeicherung und einen hervorragenden Schallschutz. Die Decken spannen frei über die Hausbreite, alle Innenwände können flexibel angeordnet werden. Die Aufteilung der Räume kann, in Abhängigkeit von den Bedürfnissen der Nutzer, von einigen Großen bis zu einer Vielzahl kleinerer Individualzimmer erfolgen. Das Anwenden des Split-Level-Prinzips mit Anpassung an die Topographie des Ortes führt konsequent zu einer halben Unterkellerung der Häuser.

Energie – KfW-60

Die Grundausstattung des KfW-60 Hauses besteht aus einer Gas-Brennwertheizung und einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Im Technikraum, welcher sich im Dachgeschoss befindet, sind die Brennwertheizung, der Warmwasserspeicher und das zentrale Lüftungsgerät untergebracht.

Energie – KfW-40

Die Weiterentwicklung zum KfW-40 Haus erfolgt durch Hinzufügen einer Brauchwasser-Solaranlage sowie einer Verbesserung der Wärmedämmung. Die Weiterentwicklung des KfW-60 Hauses mit einer durch Erdwärme gespeisten Wärmepumpe führt ohne Verlust an Wohnfläche zu einer ökologisch und wirtschaftlich optimierten Ausstattung.